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Nordic Tattoo
Nordic Handpoke Tattoo

Nordic Tattoo - Traditionelles Tätowieren im nordischen Stil

Ein Großteil der Inspiration unserer Motive im nordischen Stil, finden wir in Artefakten und weiteren erhaltenen Kunstformen aus der Wikinger- und Bronzezeit, sowie anderen traditionell nordischen Überlieferungen aus unterschiedlichen Zeitepochen. Beispielsweise das „Huld manuscript“ aus Island von 1847, aus dem das weit verbreitete „Vegvisir“ und andere magische Symbole stammen, die wir heute kennen. Das Wikingerzeitalter umfasst knapp 300 Jahre. In diesem Zeitraum entwickelten sich diverse Kunststile die wir heute in unterschiedliche Kategorien einordnen: Broa, Borre, Jelling, Mammen, Ringerike und Urnes-Stil. Alle Stile haben ihre ganz eigene Ästhetik und folgen einer sehr genauen stilistische Vorgabe. Die nordische Tätowierungen können sich an diesen Stilen orientieren. Im folgenden eine Übersicht über die Wikingerzeitlichen Kunstepochen.

750–825 n. Chr.
Broa STIL

Zu Beginn der Wikingerzeit werden langestreckte Tierfiguren in flachen Relief dargestellt. Um 800 n. Chr. wird das Greiftier, ein kontinentales Kunstmotiv, auch in Skandinavien bestimmend. Kennzeichnend sind die Zweiteilung der plastisch gestalteten Tierkörper und abgespreizten Gliedmaßen.

800–875 n. Chr.
Oseberg Stil
Im 9. Jahrhundert setzte sich das sogenannte Greiftier als Hauptmotiv durch. Der Oseberg-Stil der Wikinger war im Frühmittelalter ab dem Ende des 8. Jahrhunderts bis zum Zeitraum um 850 verbreitet. Damit ist er der chronologische erste der typisch wikingerzeitlichen Kunststile. In erster Linie prägten Tierdarstellungen in der Wikingerzeit diesen Kunststil, der auch als Broa-Stil bekannt geworden ist. Bei Funden des Oseberg-Stils handelte es sich oft um bandförmige und lange Tierfiguren, die ineinander verschlungen waren. Mit dem Greiftier stellten die Wikinger in der Stilrichtung im Mittelalter eine neue Figur dar.
850–950 N. CHR.
BORRE STIL
Vom 9. bis zum 10. Jahrhundert hat der Borre-Stil die Wikinger-Kunst im Frühmittelalter insbesondere in östlichen Gebieten des Nordens geprägt. Neben Tierdarstellungen waren Knotenornamente entscheidende Merkmale dieses Kunststils. Die Greiftiermotive blieben mit dem Borre-Stil ein wichtiges Element des wikingischen Kunsthandwerks und rückten teilweise sogar noch mehr in den Vordergrund. Darum wurde die Stilphase auch als Greiftierstil bezeichnet. Der namensgebende Fundort Borre war ein Grab in der norwegischen Kommune Horten.
 
Bild: In Haithabu gefundene, fein gearbeitete bronzene Gewandfibel mit einem Greiftier im Borrestil.
1050–1125 N. CHR.
JELLING STIL

Im Zeitraum zwischen dem Beginn des 10. Jahrhunderts und circa 975 verbreiteten die Kunsthandwerker der Wikinger im Frühmittelalter den Jelling-Stil. Der Leitfund kam aus einem Königsgrab am Fundort Jelling auf dem dänischen Festland. Bei diesem Mittelalter-Kunststil lag das Hauptaugenmerk ebenfalls auf Tiermotiven. Erkennungszeichen der Figuren des Jelling-Stils waren besonders langgestreckte und schmale Darstellungen. Bandförmige Windungen des Kunsthandwerks wirkten ziemlich gleichmäßig.

Zu den wichtigsten Relikten zählen ein Bronze-Anhänger aus dem Gnesdowo-Hort in Smolensk (Russland) sowie eine Silber-Fibel aus Ödeshög (Schweden).

950–1025 N. CHR.
MAMMEN STIL

Zwischen 950 und dem Beginn des 11. Jahrhunderts setzten die Kunsthandwerker der Wikinger im Frühmittelalter auf den Mammen-Stil, der große Ähnlichkeiten zum Jelling-Stil aufweist. Durch einen Fund im Kammergrab des dänischen Orts Mammen erhielt der Kunststil seinen Namen. Tiermotive standen mit dem Mammen-Stil in der Wikingerzeit nicht mehr alleine im Vordergrund. Denn die Wikinger nutzten mit diesem Mittelalter-Kunststil zum ersten Mal verstärkt Pflanzenmuster. Wikingische Darstellungen von Wein- und Akanthusranken entwickelten sich zu besonders beliebten Motiven.

1000–1075 N. CHR.
RINGERIKE STIL

Vom Anfang bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts stellten die Wikinger-Kunsthandwerker zum Frühmittelalter-Ende ihre Werke im Ringerike-Stil her. Neben der Landschaft Ringerike verlieh der Ringerikesandstein dieser Stilrichtung aus der Wikingerzeit ihren Namen. Daraus wurden zahlreiche Runensteine im Ringerike-Stil erzeugt. Straffe, klare und naturalistische Konturen sind Hauptmerkmale von diesem Mittelalter-Stil.

Als der dänische König Knut der Große (995 – 1035) seine Herrschaft über den gesamten Nordseebereich ausdehnte, verbreitete sich der Ringerike-Stil auch in England.

1050–1125 N. CHR.
URNES STIL

Mit dem Urnes-Stil verbreitete sich im Hochmittelalter während des ungefähren Zeitraums zwischen 1075 und 1125 die letzte Kunststilrichtung der Wikingerzeit. Seinen Namen erhielt der Wikinger-Kunststil durch die Fundstücke aus der Stabkirche Urnes am Ostufer des Meerarms Lusterfjord. Vierbeinige und bandförmige Tiere sowie Schlangen waren beliebte Motive des Urnes-Stils.

750–1125 N. CHR.
Stile in der Übersicht
Huld manuscript, Icelandic Stave Runes, Vegvisir, Nordische Tätowierung, Nordic Tattoo

Vegvisir – Huld Manuscript (1847)

A vegvísir (Icelandic for kind of wayfinder) is an Icelandic magical stave intended to help the bearer find their way through rough weather. Whatever and wherever your metaphoric rough weather will be. A very powerful and well-known symbol. It is attested in the Huld Manuscript, collected in Iceland by Geir Vigfusson in 1880 (but consisting of material of earlier origin).

The original Vegvisir from page 56 from the icelandic ‘Huld Manuscript. It is also known as the ‘Dark Manuscript‘. This book of Icelandic magical staves, sigils and charms was written and collected by Geir Vigfússyni á Akureyri in 1847 from three other manuscripts.

Of the three manuscripts used in compiling the Huld manuscript we know that one of them was written in Seltjarnarnesi of 1810.

Link to the full-manuscript: handrit.is
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Galdrakver manuscript, Icelandic Stave Runes, Aegishjalmur, Helm of Awe, Nordische Tätowierung, Nordic Tattoo

Ægishjalmur – Galdrakver (1670)

The Ægishjalmur – also known as the ‘Helm of Awe‘ – Only if you are looking at it‘s shape, without any prior knowledge of what it symbolizes, nowadays speak to many people as we see how many people wanted to get tattooed this – inspire awe and fear: eight arms that look like spiked tridents radiate out from a central point, as if defending that central point by going on the offensive against any and all hostile forces that surround it.

The following interpretation is confirmed by a spell called ‘There is a Simple Helm of Awe Working‘ in the collection of Icelandic folktales collected by the great Jón Árnason in the nineteenth century.

The spell reads: Make a helm of awe in lead, press the lead sign between the eyebrows, and speak the formula: ‚Ægishjálm er ég ber milli brúna mér!‘ which means something like: I bear the helm of awe between my brows!

The symbol is attested in the ‘Galdrakver‘ the ‘Little Book Of Magic‘ is a seventeenth-century Icelandic manuscript, written on animal skin and containing magical staves, sigils, prayers, charms and related texts.

It is known to have once been owned by Icelandic Bishop Hannes Finnson who was alive from 1739 until 1796 and known for having a vast library containing many volumes of magic related texts and manuscripts.

Link to the full-manuscript: handrit.is

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Hrungnir‘s heeart (not Valknut) Swedish Stone, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SacrificialScene on Hammars (II)

Hrungnir-Herz (Hrungnir‘s Heart)

Das sogenannte Hrungnir-Herz (altnordisch Hrungnis hjarta) ist die Bezeichnung des steinernen Herzens des Riesen Hrungnir im Kontext der überlieferten mythologischen Texte und Stoffe des Kreises der Thorsmythen der altnordischen Literatur. Snorri Sturluson sammelte und bearbeitete diese Überlieferungen in seiner Prosa-Edda, im Skáldskaparmál aus dem frühen 13. Jahrhundert. Er fügte entgegen der älteren mythischen Schilderung der Auseinandersetzung Thors mit dem Riesen bei Þjóðólfr ór Hvinis Haustlǫng die Schilderung des Herzens und dessen Aussehen ein. So wie es Snorri betonte, kannte er diese aus seiner eigenen zeitgenössischen Anschauung heraus aus den ihm geläufigen Reliefs und Ritzungen auf Gedenk- und Runensteinen und von weiteren bildlichen Darstellungen.

„Hrungnir átti hjarta þat, er frægt er, af hörðum steini ok tindótt með þrimr hornum, svá sem síðan er gert ristubragð þar, er Hrungnishjarta heitir“

„Hrungnir selbst hatte ein Herz, das berühmt ist, aus hartem Stein und mit drei vorstehenden Ecken, so wie man seitdem die bekannte kunstvolle Ritzung macht, die „Hrungnirs Herz“ heißt.“

– Skáldskaparmál Kapitel 17, nach der Übersetzung von Gustav Neckel, Felix Niedner¹

Snorris Bemerkung zur Form des Herzens wird spekulativ mit den in sich verwinkelten Dreiecksymbolen verglichen, wie sie exemplarisch auf gotländischen Bildsteinen in unterschiedlichen szenischen Motiven integriert überliefert sind und als Holzschnitzereien der Grabausstattung und Beigaben des Oseberg-Schiffs. Von dieser Form finden sich im Fundniederschlag nach Tom Hellers von der Wikingerzeit bis ins hohe Mittelalter einundzwanzig Belege, die er in vier Formen kategorisiert. Möglicherweise ist das Hrungnir-Herz Snorris des Weiteren mit einer bestimmten Art der Triskele vergleichbar, wie sie unter anderen auf dem Runenstein von Snoldelev geritzt wurde. Dieses Zeichen wird aus drei verwinkelten Trinkhörnern gebildet und wäre nach dem Mediävistiker Rudolf Simek, wenn es keine stilistische Variation ist, vom Symbol der Bildsteine zu trennen. Auffällig ist bei den gotländischen Darstellungen, dass diese in Verbindung mit Odin stehen und nicht wie bei Snorri in die Sphäre Thors fallen. Die Verbindung mit Odin, beziehungsweise die Bildmotive mit Odinsmythen werden als Bezug zum Totenkult gedeutet.

Ein fälschlicher, so Simek, ist der neuzeitliche Begriff Valknut (Valknútr „Knoten der Gefallenen“) aus dem Norwegischen. Hellers führte daher für die Bezeichnungen „Hrungnir-Herz“ und „Valknut“ den Begriff der „Nordischen Dreieckssymbole“ ein.

Image: Sacrificial_scene_on_Hammars_(I).JPG: Berigderivative work: The Man in Question, CC BY-SA 3.0  https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Text-Quellen:

 Tom Hellers: Valknútr. Das Dreiecksymbol der Wikingerzeit. (= Studia Medievalia Septentrionalia). Fassbaender, Wien 2012, ISBN 978-3-902575-44-9.

Austin Main: The Tripartite Ideology Interactions between threefold symbology, treuddar and the elite in Iron Age Scandinavia. Uppsala Universitet, Institutionen för arkeologi och antik historia 2020.

Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 4. vollständig durchgesehene und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-520-36805-8, S. 215.

Rudolf Simek: Ekphrasis bei Snorri. In: Alessia Bauer, Alexandra Pesch (Hrsg.): Hvanndalir – Beiträge zur europäischen Altertumskunde und mediävistischen Literaturwissenschaft. Festschrift für Wilhelm Heizmann. (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altrertumskunde Bd. 106). Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-056284-2 S. 301 – 316, hier 310f.

Jan de Vires: Altgermanische Religionsgeschichte. Zwei Bände. Walter de Gruyter, Berlin 3. unveränderte Auflage 1970.

Thorshammer Bredsätra, Öland, Sweden

Thorshammer Öland

Thor’s Hammer found in Bredsätra on the isle of Öland in Sweden. Itwas
made by original filigree and granulation. 
Original is exhibited at the Historiska Museet in Stockholm (Inventar-Nr. SHM 101). This hammer is a part of a silver treasure (ca. 594g) found by the farmer Nils Nilsson in 1780, under a stone near the mainroad of Bredsätra. Today only 10% of the treasure is preserved containing coins and jewelry.

Image: Christer Åhlin SHM 2000-12-08 – Erkännande 2.5 Sverige (CC BY 2.5 SE)